Proteste gegen rassistische Ungerechtigkeit haben sich nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen Welt verbreitet – auch Menschen in Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien gingen auf die Straße.

Phumzile Mlambo-Ngcuka, die aktiv am Kampf zur Beendigung der Apartheid in ihrem Herkunftsland Südafrika beteiligt war und jetzt Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen sowie Exekutivdirektorin von UN Women ist, sprach mit Pamela Falk von CBS News aus Johannesburg und teilte ihre Gedanken über die George Floyd-Proteste und wohin sie führen könnten.

Die Menschen fühlen sich erschöpft, wenn wir über Rassismus sprechen. Versuchen Sie, mit ihm zu leben, um zu wissen, wie anstrengend es ist, mit ihm zu leben. Diejenigen, die es nicht ertragen können, darüber zu sprechen, haben ihn nicht am eigenen Körper erfahren und wissen nicht, wie sehr er einen von innen heraus auffrisst. Wir müssen also sicherstellen, dass wir Bedingungen schaffen, die die Menschen die Veränderungen, die in ihr Leben kommen, spüren und berühren lassen.

Phumzile Mlambo-Ngcuka

Lesen Sie im Folgenden weitere Auszüge aus dem Interview von CBS News mit Phumzile Mlambo-Ngcuka:

„Ein Knie auf dem Nacken eines Mannes, das den Mann tötet, ist wie der Virus, der auch wie ein Knie auf dem Nacken schwarzer Amerikaner ist und sie tötet. Sie leiden also wirklich unter einer Rassismus-Pandemie, einer Coronavirus-Pandemie und natürlich auch unter einer Schattenpandemie der Gewalt an Frauen. All dies muss gemeinsam bekämpft werden.“

 

„Man wird einfach nicht nur wütend, sondern möchte damit abrechnen, was bedeutet, dass man einen schwierigen Moment dazu nutzt, um vorwärts zu drängen, aber man will, dass das Voranbringen echt ist und nicht oberflächlich.“

 

„Ich weiß, dass die Menschen in vielen Fällen Bildung, Arbeit und eine Unterkunft wollen, und sie wollen nicht in Massen eingesperrt sein. Die Dinge, die gebraucht werden, und die Dinge, die die Menschen verletzen, sind wirklich sehr konkret, und die Menschen wollen einfach nicht getötet werden. Punkt. Sie wollen einfach nicht getötet werden, also muss das aufhören.“

„Wir wollen natürlich, dass die Situation in Frieden endet, denn wenn man an große Widerstandsmomente in Südafrika, wie den Soweto-Aufstand, denkt, dann war es ein Moment, der für junge Menschen in der Bildung viele Veränderungen mit sich brachte. Das ist die bedeutsame Veränderung, die wir uns wünschen.“

 

Foto von Phumzile Mlambo-Ngcuka: Kea Taylor

Original von Pamela Falk: „People just don’t want to be killed. Period.“: Anti-apartheid leader speaks out about George Floyd protests
First published on June 4, 2020 / 12:37 PM
© 2020 CBS Interactive Inc.