Weltweit spielen Frauen bei humanitären Krisen – wie zuletzt als Ersthelferinnen im Libanon – eine wichtige Rolle. Deren wichtige Arbeit ist nicht nur permanent unterfinanziert, sondern wird von Gesellschaften auch kaum wahrgenommen. UN Women ändert dies. In Videos von betroffenen Frauen aus Bangladesch, Kolumbien, Jordanien und Uganda kommen sie selbst zu Wort und berichten von ihren außergewöhnlichen Leistungen – und dies trotz geringer Anerkennung und finanzieller Mittel!
Estuar María Blandón, an AfroColombian films Maira Alejandra Jayariyu, an indigenous woman from the Wayúu indigenous community, for their participatory video, titled "Women from rivers, women of peace." (c) UN Women
In Quibdó, Kolumbien, lebt eine Gruppe von Frauen, die durch den langjährigen militärischen Konflikt in Kolumbien von ihren vertrauten Heimatgebieten vertrieben wurden. Gemeinsam haben sie es geschafft, den vertriebenen Communities ein neues Gemeinschaftsgefühl zu geben.
In Kolumbien sowie weltweit, spielen Frauen als Ersthelferinnen und Hoffnungsträgerinnen während und nach humanitären Krisen eine zentrale Rolle. Mit neuen Perspektiven ändern und retten sie Leben und dies trotz sehr geringer Ressourcen!
In Ausnahmesituationen und Krisen benötigen Frauen und Mädchen besondere Aufmerksamkeit, denn sie sind überproportional von den negativen Auswirkungen betroffen; Schul – und Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen, die gesundheitliche Nachbetreuung von vor kurzem entbundenen Müttern, finanzielle Lebensgrundlagen, Ernährung und Programme zum Schutz vor geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt werden durch Krisen stark vernachlässigt oder gar beendet. Humanitäre Programme, die sich explizit an Frauen und Mädchen richten, sind laut dem im Juni erschienenen UN Women-UNFPA Report überproportional unterfinanziert. 31-33% mehr Mittel in Krisensituationen werden dringend für Programme zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt gebraucht, 42% mehr Mittel für reproduktive Gesundheit und 50% mehr Mittel für Kindesschutz.
Women in Colombia watch back what they filmed as part of the first day of training in participatory video making. (c) UN Women
Ein durch UN Women initiiertes Forschungsprojekt (finanziert von der U.S.-amerikanischen Regierung) namens “Who Holds the Microphone”, arbeitete intensiv mit von Krisensituationen betroffenen Frauen und Frauenorganisationen in Bangladesch, Kolumbien, Jordanien und Uganda zusammen. Entstanden sind dabei hervorragende Videos, in denen jene Frauen selbst zu Wort kommen, von ihren Bedürfnissen und ihrer Arbeit erzählen.
„Wir haben diverse Frauenorganisationen hier, die bereits vor 22 Jahren mit ihren Communities aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden und die immer noch mit den Konsequenzen leben müssen: capacity building Programme und political advocacy Programme sind wichtige Schlüsselprogramme für die Frauen“, so Damaris Palacios, eine der Women Community Leaders aus Kolumbien in einem Video. Über die Jahre hat Damaris Palacios Frauen und Jugendlichen in der Region geholfen – und dies trotz sehr geringer finanzieller Mittel. „Wir haben nicht einmal ein Büro oder Räumlichkeiten, in denen wir die Frauen beraten können“, so Palacios. Lediglich durch Besuche bei den betroffenen Frauen zuhause, erreichen Palacios und ihre KollegInnen die Frauen. Workshops, Programme und Aktivitäten werden angeboten, um den Betroffenen deren Rechte und deren subjektiven Wert zu vermitteln.
“We have been transforming lives. We have been agents of change. We have knocked on door after door, we have gone to the communities, we have gone to the urban areas, and we feel how much these women need us,” Palacios says.
Der Rettungsanker, den viele Frauenorganisationen wie jene von Palacios für viele Frauen in Ausnahme- und Krisensituationen bieten, ist zentral! Ganzen Communities werden geholfen – der Schockzustand und die Herausforderungen, die Genesung und die Widerstandskraft sind Abläufe, die durch die gemeinsame Arbeit besser bewältigt werden können. Doch diese enorm wichtige Arbeit wird medial und gesellschaftlich kaum wahrgenommen und ist aufgrund konstanter Unterfinanzierung bedroht!
Im Flüchtlingscamp in Za’atari, Jordanien, haben zwei Frauen trotz enorm limitierter Mittel Außergewöhnliches geschafft. Reema und Zaad haben ohne jegliche finanzielle Hilfe eine selbstorganisierte Gruppe junger Frauen mit dem Namen EVE gegründet, die die Nöte der Community durch ausgetauschte Ressourcen linderten. Sie sprachen Straßenmarkt-Verkäufer an, ob jene für unbegleitete Kinder im Camp spenden wollten und viele halfen mit Kleidungsspenden. Auch mit Vorurteilen mussten die beiden sich herumschlagen. “Viele Leute dachten ,,eine Gruppe Mädchen…was können die schon ändern?“ Aber wir haben Großes vollbracht“, so Zaad. „Wir haben geholfen und darauf sind wir stolz.“ (Reema)
EVE ist nur eines von zahlreichen Beispielen die zeigen, was Frauen und Mädchen weltweit in Krisensituationen trotz kaum nennenswerter Ressourcen leisten! Mit angemessener finanzieller Unterstützung, wer weiß, was noch alles möglich wäre…
Syrian refugee women in Jordan after they finished recording their participatory video entitled: "Woman is the spirit of life". (c) UN Women
Bitte unterstützen auch Sie UN Women dauerhaft mit einer Spende. Nur so können Projekte wie EVE oder Frauen wie Damaris Palacios ihre wichtige Arbeit fortsetzen. Lassen wir Frauen in Krisensituationen nicht zurück!
Den Artikel in voller Länge und in englischer Sprache finden Sie hier.