Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt stehen jeden Tag auf der richtigen Seite der Geschichte. Sie erheben ihre Stimme, beziehen Stellung, mobilisieren und ergreifen große und kleine Aktionen, um die Rechte der Frauen voranzubringen. Das ist Generation Equality.
Net Supatravanij bei Thailands erstem Female Founders Farmer’s Market, der im Dezember 2020 von ila in Bangkok veranstaltet wurde.
© Foto von Rachelle Tan
Ich bin Generation Equality weil …
Ich möchte den Menschen zeigen, dass man nicht leiden muss, um sich in andere hineinzuversetzen. Bei meiner Arbeit mit ilageht es im Kern darum, Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt zu stärken und die Gleichstellung der Geschlechter zu einem Standard zu machen – nicht zu einem Privileg.
Während COVID wurden Frauen unverhältnismäßig stark benachteiligt, und in Zeiten von Lockdowns sind alle drei Monate bis zu 15 Millionen Frauenweltweit von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Ich wollte ein Unterstützungssystem schaffen, in dem Bystander geschult werden, um Opfern häuslicher Gewalt zu helfen und sie auf Hilfe zu verweisen, indem sie zu Verbündeten werden; so kam mein Team bei ila auf unsere Anwendung, ALLY.
Als globales Team hat ila seinen Sitz in London und hat an Projekten in Bangkok, Mumbai und Nairobi gearbeitet. Vor COVID arbeiteten wir an einer Qualifizierungsinitiative für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt (Sexhandel, häuslicher Missbrauch, Vergewaltigung) in Mumbai, indem wir sie mit Unternehmen wie Unilever und WeWork in ein Mitarbeiterprogramm einbanden. Jetzt schwenken wir um und konzentrieren uns speziell auf häusliche Gewalt und wollen mehr sichere Räume für die Opfer schaffen.
© Grafik UN Women
Drei Maßnahmen die Sie ergreifen können, um Gewalt gegen Frauen zu stoppen
- Seien Sie bereit, einzugreifen, um Angriffe zu stoppen
- Beziehen Sie Männern in die Thematik mit ein, um die Gleichberechtigung von Frauen zu erreichen
- Ermutigen Sie Unternehmen, mehr Geld in Programme zur Gleichstellung und zum Schutz von Frauen zu investieren
Bereit sein zu intervenieren
Unser menschenzentrierter Forschungsansatz im ila hat herausgefunden, dass nicht der Zugang zu Notrufnummern das eigentliche Hindernis ist, das Frauen und Männer in missbräuchlichen Beziehungen davon abhält, Hilfe zu suchen. Es war der Mangel an Unterstützung und Fluchtwegen.
Wenn ein Opfer zu Hause gefangen ist, sind die wenigen Orte, zu denen es gehen kann, wichtige Anlaufstellen. Deshalb wurde ALLY ins Leben gerufen, um das Personal im Einzelhandel darin zu schulen, Anzeichen von Missbrauchsopfern zu erkennen. Derzeit gibt es 327 Anwendungen zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt, aber 47 Prozent haben nur einen Kurzzeit-Notfallknopf und sind nicht auf Bystander-Training ausgerichtet.
© Grafik von UN Women
Generation Equality Forum
Unterstützung ist der Schlüssel
Die Menschen sollten erkennen, dass Gender Equality nicht nur ein Frauenthema ist. Männliche Verbündete sind entscheidend für die Überwindung von Geschlechterungleichheiten. Bilden Sie sich zu Verbündeten weiter – 87 Prozent der geschulten Personen sind eher bereit, bei häuslicher Gewalt zu helfen und einzugreifen.
Die Menschen müssen auch erkennen, dass die Gleichstellung der Geschlechter nicht nur ein Thema des öffentlichen Sektors ist. Der private Sektor muss eine ebenso große Rolle spielen. Junge „Gender Equality Change-Makers“ innerhalb von Unternehmen haben das Potenzial, das größte Kapital für Unternehmen zu sein und von unten nach oben zu wirken.
Unternehmen [sollten] in Projekte zur Gleichstellung der Geschlechter investieren – die Gleichstellung der Geschlechter, Sustainable Development Goal 5 der United Nations, ist eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung, in das Unternehmen am wenigsten investieren. Dazu gehört auch, Geld in Programme für Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion zu investieren. Sie wissen nie, wie viele Mitarbeiter:innen, wie viele Ihrer Kolleg:innen oder Vorgesetzten unter dem leiden, was UN Women jetzt als „the shadow pandemic“ bezeichnet [häusliche Gewalt während COVID-Schließungen]
© Grafiken von UN Women
Über Net Supatravani
Net Supatravani ist Mitbegründerin von ila, einem Social Enterprise Start-up, das „human-centred design“ einsetzt, um Unternehmen bei der Förderung von Inklusion zu unterstützen. Hinzu ist Net Supatravani die Creatorin der App ALLY gegen häusliche Gewalt. Sie ist außerdem Teilnehmerin der Generation Equality Asia Pacific Design Challenge, die von UN Women und der World Design Organization ins Leben gerufen wurde.
© Grafik von UN Women