„African Girls Can Code Initiative“ (AGCCI) ist ein Programm, welches afrikansichen Mädchen und junge Frauen zwischen 17 und 25 Jahren zu Programmiererinnen, Develop-erinnen und Designerinnen ausbildet und ihnen die Möglichkeit bietet, ein Studium und eine Karriere im IKT-Sektor aufzunehmen. Die Initiative wurde 2018 gestartet, um zum Empowerment von Frauen und Mädchen in Afrika beizutragen, den Gender Gap in der Technologie zu überwinden und die Chancengleichheit zu garantieren.
Diese Publikation ist Teil des Webinars der African Girls Can Code Initiative (AGCCI) zum Thema „Disrupting the Status Quo: Innovations during COVID-19 by African Girls Who Code“, das im Oktober 2020 stattfand. AGCCI ist ein 4-jähriges Projekt, welches Mädchen aus dem gesamten afrikanischen Kontinent in verschiedenen Sprachen zusammenbringt, um ihr Interesse am IKT-Bereich als Karriereweg zu wecken und sie als junge, vielversprechende und innovative Frauen auf dem Kontinent zu stärken. Das Projekt wurde initiiert von der Kommission der Afrikanischen Union Kommission (AUC), der International Telecommunication Union (ITU) und UN Women (UNW).
Murielle’s Story – Burundi
Murielle beschreibt, was Sie im Zuge ihrer Partizipation an der African Girls Can Code Initiative gelernt und wie sie sich weiterentwickelt hat:
„Mein Name ist Murielle Iradukunda, und ich stamme aus Burundi. Derzeit befinde ich mich im zweiten Jahr eines wissenschaftlichen Vorbereitungskurses in Frankreich. Die Zeit der Pandemie war eine Herausforderung, aber sie brachte auch viele wertvolle Erfahrungen mit sich. Ich musste schnell lernen, wie man Online-Kursen folgt, Prüfungen im Internet ablegt und dabei gleichzeitig den zahlreichen Ablenkungen des Internets widersteht.“
„Diese Phase hat mich zu einer verantwortungsbewussteren und besser organisierten Person gemacht. Die Isolation brachte zwar zusätzliche freie Zeit mit sich, doch die Herausforderung bestand darin, sie sinnvoll zu nutzen. Diese Zeit brachte eine völlig neue Lebensweise mit sich. Gemeinsam mit meinen Freunden haben wir neue Sportarten und Spiele erfunden oder entdeckt. Dies war auch eine Zeit der Selbstreflexion. Es erstaunt mich, wie ein Gedicht von Baudelaire mich träumen lassen kann oder wie die Werke von Chimamanda Ngozi Adichie mich zum Nachdenken über das Leben, seine Unvollkommenheiten und die dringenden Ungerechtigkeiten in der Welt anregen können.
Während der Isolation begann ich zu schreiben. Meine Gedanken und Ideen strömten förmlich aus mir heraus, und da die Zeit unbegrenzt schien, entschied ich mich, sie für etwas Sinnvolles zu nutzen. Ich schreibe derzeit über die sozialen Ungerechtigkeiten, unter denen viele Burundier leiden. Ich weiß nicht, ob meine Geschichten Erfolg haben werden, aber zumindest hatte ich die Gelegenheit, über die Probleme meiner Landsleute nachzudenken und darüber, wie ich zur Verbesserung ihrer Situation beitragen könnte.“
Murielle’s Fazit
„Zusammenfassend war das Leben während der Pandemiezeit nicht nur von Unsicherheit, sondern auch von Hoffnung geprägt. Ich entdeckte eine neue Art von Freude – die Freude, jemanden zu sehen, ohne ihn physisch in den Arm nehmen zu können. Um es mit den Worten Nietzsches auszudrücken: „Was einen nicht umbringt, macht einen stärker.“ Diese Pandemie hat mir eine neue Lebensweise und die Bedeutung des Dienens nähergebracht, und ich würde sogar sagen, sie hat ein neues Selbst in mir zum Vorschein gebracht, das nur darauf wartete, sich zu manifestieren.“
Die individuellen Geschichten der Teilnehmerinnen des AGCCI Webinars wurden gesammelt im „Story Book – Girls Who Code. Disrupting the Status Quo“, welches von UN Women Liaison to Africa Union (AU) und der United Nations Economic Commission for Africa (UNECA) produziert wurde. Die in dieser Publikation geäußerten Ansichten sind jene der Autorinnen und geben nicht zwangsläufig die Ansichten von UN Women, der Vereinten Nationen oder einer der ihr angeschlossenen Organisationen wieder.
Zusätzliche Quelle: UN Women Australia
Mit Ihrer Unterstützung kann UN Women die African Girls Can Code Initiative fortführen
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