Starke institutionelle Mechanismen für Geschlechtergleichstellung sind entscheidend für globale Bemühungen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen (VAWG). Diese Mechanismen bieten einen umfassenden Ansatz, der die Schaffung oder Stärkung nationaler Einrichtungen, die Integration von Geschlechterperspektiven in Gesetze und öffentliche Politiken sowie die Erhebung geschlechtsspezifischer Daten für eine effektive Planung und Bewertung umfasst. Dieser strukturierte Rahmen ist besonders wichtig, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen wirksam zu bekämpfen. Oft sind sie die ersten Belege für den politischen Willen einer Regierung, internationale Verpflichtungen in konkrete Maßnahmen und nachhaltige Veränderungen auf nationaler Ebene umzusetzen.

Die Wirksamkeit institutioneller Mechanismen hat einen direkten Einfluss auf den Erfolg von Maßnahmen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen.

Seit der Annahme der Pekinger Erklärung ist die Anzahl progressiver politischer Maßnahmen und rechtlicher Sanktionen zur Beendigung von VAWG rapide gestiegen – heute gibt es etwa 1.583 gesetzliche Maßnahmen in 193 Ländern und Gebieten. Trotz bedeutender Fortschritte in den letzten 30 Jahren seit der Pekinger Aktionsplattform stehen viele institutionelle Mechanismen weiterhin vor Herausforderungen. Dazu zählen begrenzte Befugnisse, unzureichende Ressourcen und eine mangelhafte Koordination zwischen verschiedenen Regierungssektoren. Diese Einschränkungen beeinträchtigen insbesondere ihre Fähigkeit, Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen – ein Bereich, der eine umfassende, sektorübergreifende Antwort erfordert, die Justiz, Gesundheit, Bildung und soziale Dienste umfasst.

Länder mit Gesetzen zu häuslicher Gewalt weisen eine niedrigere Rate an Partnerschaftsgewalt auf (9,5 Prozent im Vergleich zu 16,1 Prozent in Ländern ohne entsprechende Gesetzgebung).

Shame must Change sides -Giselle Pelicot

Der UN Trust Fund to End Violence against Women (UN Trust Fund) spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Umsetzung dieser politischen Maßnahmen, Gesetze und Aktionspläne. Durch die Finanzierung zahlreicher Initiativen trägt er dazu bei, institutionelle Mechanismen zur Beendigung von VAWG zu verbessern. Ein Beispiel ist die Asuda-Organisation im Irak, die sich für die Kriminalisierung von Vergewaltigung in der Ehe einsetzt. Sie fördert den Dialog mit Regierungsvertreter*innen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, um rechtliche Reformen voranzutreiben und den Schutz von Frauen in Irak zu stärken. Durch 40 „Stop FGM“-Koalitionen mobilisierten sie Regierungsvertreter*innen, zivilgesellschaftliche Organisationen und traditionelle Führungspersonen, um ein Verbot weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) zu erwirken und gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Diese anhaltenden Bemühungen von Frauenrechtsaktivist*innen und Förderpartner*innen haben zur Stärkung rechtlicher Rahmenbedingungen, zur Veränderung sozialer Normen und zu einem gesteigerten politischen Willen zur Beendigung von VAWG auf nationaler Ebene beigetragen.

Wenn diese Mechanismen mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet und gut in Regierungsstrukturen integriert sind, können sie transformative und nachhaltige Veränderungen für Frauen und Mädchen bewirken.

Spende jetzt gegen Gewalt an Frauen!

Ziele:

  • Die zentrale Rolle institutioneller Mechanismen bei der Koordinierung und Umsetzung umfassender Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen hervorheben.

  • Das Bewusstsein für die Bedeutung gut ausgestatteter und gestärkter nationaler und globaler Mechanismen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Frauen schärfen.

  • Für eine bessere Finanzierung und stärkere Regierungsverpflichtung zur Stärkung institutioneller Mechanismen als wesentliche Treiber des Fortschritts bei der Beendigung von Gewalt gegen Frauen und der Förderung der Geschlechtergleichstellung werben.