Nothilfe in Myanmar: Frauen und Mädchen brauchen jetzt Ihre Unterstützung!

© UNICEF/UNI772814/Htet

Am 28. März 2025 wurde Myanmar von zwei mächtigen Erdbeben erschüttert: einem Beben der Stärke 7,7 in der Nähe von Mandalay und Sagaing, gefolgt von einem weiteren Beben der Stärke 6,4 weiter südlich. Mit über 2.800 Toten, 4.600 Verletzten und Millionen von Vertriebenen vertieft sich die humanitäre Krise. Frauen und Mädchen, die bereits aufgrund des anhaltenden Konflikts und der wirtschaftlichen Instabilität besonders verletzlich sind, sehen sich in der Folge des Erdbebens erhöhten Risiken und einzigartigen Herausforderungen ausgesetzt.

fact sheet

Das Ausmaß und Folgen des Erdbebens in Myanmar sind enorm...

Am 28. März 2025 erschütterte um 12:50 Uhr Ortszeit ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7 Zentral-Myanmar. Um 13:01 Uhr folgte ein Nachbeben mit einer Stärke von 6,4. Das Epizentrum lag in der Nähe der Städte Sagaing und Mandalay und verursachte weitreichende Zerstörung, vor allem in der Region Mandalay. Auch in Nay Pyi Taw, Bago, Magway, Sagaing und Teilen des Shan-Staates wurden erhebliche Schäden gemeldet.

Derzeit werden noch Daten gesammelt, aber erste Berichte zeigen, dass eine enorme Zahl an Menschen betroffen ist. Es kam zu massiven Zerstörungen an Gebäuden, Brücken und Straßen – viele sind unpassierbar. Menschen wurden unter Trümmern eingeschlossen. In einigen Gebieten sind Telefon- und Internetverbindungen weiterhin unterbrochen.

© UNICEF/UNI772720/Htet

Das menschliche Leid ist groß – und nimmt weiter zu...

Millionen Menschen leben in den vom Beben betroffenen Regionen. Erste Zahlen sprechen von mehr als 1.600 Todesopfern, über 3.400 Verletzten und über 200 Vermissten – und es ist zu erwarten, dass diese Zahlen noch steigen, sobald der Zugang zu entlegenen Gebieten möglich ist.

Die dringendsten Bedürfnisse vor Ort: Unterkünfte, Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und grundlegende Haushaltsartikel. Viele Menschen haben die Nacht im Freien verbracht, weil ihre Häuser zerstört wurden – oder aus Angst, wieder hineinzugehen.

Hilfsorganisationen, UN-Partner und lokale Helferinnen sind bereits im Einsatz, liefern Hilfsgüter aus und führen Bedarfsanalysen durch. Teams mit Such- und Rettungsexpertinnen treffen ein, um Verschüttete zu bergen.

© UNICEF/UNI773113/Maung Nyan

Kinder und Familien sind besonders betroffen...

Schon vor dem Erdbeben waren rund 6,4 Millionen Kinder – ein Drittel aller Kinder in Myanmar – auf Hilfe angewiesen. Kinder machen über 30 % der 3,5 Millionen Binnenvertriebenen im Land aus, die keinen Zugang zu grundlegender Versorgung wie Bildung und Gesundheit haben.

© UNICEF/UNI772817/Htet

Ein Land in der Dauerkrise – jetzt noch schwerer getroffen...

Bereits vor dem Beben litt Myanmar unter einer tiefgreifenden humanitären Krise: bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen, wirtschaftlicher Zusammenbruch. Rund 19,9 Millionen Menschen waren auf Hilfe angewiesen. Das Erdbeben verschärft diese Lage dramatisch und trifft besonders jene, die bereits am verletzlichsten sind.

© UNICEF/UNI773187/Maung Nyan

Frauen und Mädchen tragen die schwerste Last...

Schon vor der Katastrophe waren über ein Drittel der Bevölkerung – darunter 10,4 Millionen Frauen und Mädchen – auf Unterstützung angewiesen.

Nach dem Erdbeben sind Frauen und Mädchen besonders gefährdet:

  • Überfüllte oder offene Notunterkünfte bieten kaum Schutz oder Privatsphäre – das Risiko für geschlechtsspezifische Gewalt steigt massiv.

  • Zerstörte Gesundheitseinrichtungen bedeuten weniger Zugang zu sicherer Geburtshilfe, Familienplanung oder Versorgung nach Gewalt.

  • Frauen und Mädchen erleben Katastrophen anders als Männer – sie sind oft stärker betroffen, durch Gewalt, Unsicherheit und ungleiche Zugänge zu Hilfe.

UN- und NGO-Teams stellen sicher, dass die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in der humanitären Hilfe berücksichtigt und priorisiert werden.

© UNICEF/UNI772879/Htet

Frauen benötigen dringend zusätzliche Hilfe, da sie in Krisensituationen besonders vulnerabel sind.

UN Women hilft die spezifischen Bedürfnisse von Frauen zu erfüllen:

 

  1. Sichere Schutzräume aufgrund erhöhter Gewaltgefahr
  2. Angepasste Nothilfe Pakete mit Hygieneprodukten
  3. Bereitstellung von Informationen über Hilfsmöglichkeiten
  4. Nahrung, Wasser und Bargeld-Soforthilfe

Jetzt ist internationale Solidarität gefragt!

Die humanitäre Hilfe in Myanmar ist seit Jahren chronisch unterfinanziert. Bereits 2024 führte dies dazu, dass viele Menschen keine überlebenswichtige Unterstützung mehr erhielten. Auch 2025 hat sich die Lage nicht verbessert: Weniger als 5 % der benötigten Mittel für den Humanitären Hilfsplan wurden bisher bereitgestellt.

Das UN-Nothilfefonds CERF hat 5 Millionen US-Dollar für die Erdbebenhilfe bereitgestellt – doch das reicht bei Weitem nicht. Wir brauchen jetzt dringend mehr Unterstützung, um Leben zu retten.

© UNICEF/UNI772588/Htet