UN Trust Fund in Mai: Pressefreiheit und Schutz vor Gewalt: Die Rolle der Medien im Kampf für Frauenrechte

Der UN-Treuhandfonds zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen (UN Trust Fund), der von UN Women im Namen des UN-Systems verwaltet wird, ist der einzige globale Fördermechanismus mit gebündelten Mitteln, der ausschließlich der Beendigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen (VAW/G) gewidmet ist.

Seit seiner Gründung im Jahr 1996 durch die Resolution 50/166 der UN-Generalversammlung hat der UN-Treuhandfonds 241,8 Millionen US-Dollar an 706 Initiativen in 140 Ländern und Gebieten vergeben. Er hat dabei seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, zivilgesellschaftliche Organisationen und Frauenrechesorganisationen zu unterstützen, die an vorderster Front dafür kämpfen, dass alle Frauen und Mädchen – einschließlich derjenigen, die am stärksten gefährdet sind, zurückgelassen zu werden – frei von jeglicher Form von Gewalt leben und ihre Menschenrechte genießen und ausüben können.

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Am 3. Mai feiert die Vereinten Nationen den „Welttag der Pressefreiheit“, eine Gelegenheit, die wichtige Rolle hervorzuheben, die freie und unabhängige Medien in all ihren Formen beim Aufbau einer gerechteren Welt für alle spielen können.

Medien sind ein mächtiges Instrument, um Einstellungen und Verhaltensweisen zu prägen – sie können schädliche Geschlechternormen und Gewalt gegen Frauen und Mädchen entweder verstärken oder verurteilen. Die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform von 1995 betonte die Notwendigkeit, anzuerkennen, dass „die in den Medien dargestellten sexistischen Stereotype geschlechterdiskriminierend, erniedrigend und beleidigend sind“ und forderte sofortige Maßnahmen, um solche Praktiken zu beenden.

Neue Medienformen wie soziale Medien bringen neue Bedrohungen für die Rechte, Sicherheit und Würde von Frauen und Mädchen mit sich. Soziale Plattformen werden zunehmend genutzt, um Frauen und Mädchen zu belästigen, zu missbrauchen und zum Schweigen zu bringen. Diese Form der technologiegestützten geschlechtsspezifischen Gewalt richtet sich auch speziell gegen Journalistinnen. In traditionellen Medien wird Gewalt gegen Frauen oft falsch dargestellt, verharmlost oder sensationsheischend aufbereitet – was weiter zur „Vergewaltigungskultur“, Stigmatisierung von Überlebenden und Schuldzuweisungen beiträgt.

Journalist*innen und Medienfachleute tragen die Verantwortung, über Gewalt gegen Frauen und Mädchen ethisch und genau zu berichten. Dafür benötigen sie die richtigen Werkzeuge, Schulungen und Unterstützung. Verantwortungsvolle Berichterstattung bedeutet nicht nur die Weitergabe von Fakten, sondern auch die ethische und professionelle Pflicht, sicherzustellen, dass ihre Worte niemandem schaden. UN-Organisationen und andere wichtige Akteure haben im Laufe der Jahre viele gendersensible Leitlinien und Verhaltenskodizes entwickelt, um die Kompetenzen von Medienfachleuten beim Thema Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu stärken und die Präsentation nicht-stereotyper Bilder von Frauen allgemein zu fördern. Wie in der Pekinger Aktionsplattform festgehalten, soll diese Art der Ausbildung „die Schaffung und Nutzung von nicht-stereotypen, ausgewogenen und vielfältigen Bildern von Frauen in den Medien“ fördern und „darauf verzichten, Frauen als minderwertige Wesen darzustellen und sie als Sexualobjekte und Handelsware auszubeuten“.

Parallel dazu nutzen zivilgesellschaftliche und Frauenrechtsorganisationen weltweit die Macht und den Einfluss der Medien (Radio, Fernsehen, soziale Medien), um in den Gemeinschaften Bewusstsein zu schaffen, Einstellungen gegenüber Überlebenden zu verändern und Behörden sowie Einzelpersonen zu mobilisieren, um alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen.


Ziele:

  • Die starke Rolle der Medien bei der Prägung öffentlicher Einstellungen und sozialer Normen zu Gender hervorheben und aufzeigen, wie sie entweder schädliche Stereotype, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen befeuern, verstärken oder Geschlechtergleichheit und Respekt für Frauenrechte fördern können.
  • Auf die spezifischen Risiken von Gewalt in Online-Räumen für Frauen und Mädchen aufmerksam machen, einschließlich Belästigung und Missbrauch von Journalistinnen und Aktivistinnen auf sozialen Medienplattformen.
  • Für die Entwicklung und Umsetzung gendersensibler redaktioneller Leitlinien, ethischer Berichtsstandards und Schulungen für Journalist*innen und Medienfachleute werben, um eine genaue, respektvolle und verantwortungsvolle Berichterstattung über geschlechtsspezifische Gewalt sicherzustellen.
  • Die Arbeit von zivilgesellschaftlichen und Frauenrechtsorganisationen anerkennen und unterstützen, die Medien (Radio, Fernsehen, Print und soziale Plattformen) nutzen, um Bewusstsein zu schaffen, Gemeinschaften zu mobilisieren und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verhindern.

Quellen: