UN Women schätzt über 28.000 getötete Frauen und Mädchen im Gazastreifen seit Oktober 2023
Die jüngste Analyse von UN Women schätzt, dass seit Beginn der Feindseligkeiten im Oktober 2023 mehr als 28.000 Frauen und Mädchen im Gazastreifen getötet wurden.*
UN Women geht davon aus, dass seit Ausbruch des Krieges im Oktober 2023 mehr als 28.000 Frauen und Mädchen im Gazastreifen getötet wurden – das entspricht im Durchschnitt einer Frau und einem Mädchen pro Stunde, die bei Angriffen durch israelische Streitkräfte ums Leben kommen. Unter den Getöteten befanden sich tausende Mütter, die Kinder, Familien und Gemeinschaften in Trauer zurücklassen. Diese Zahlen verdeutlichen das verheerende menschliche Ausmaß des Konflikts und die verlorenen Leben und Zukunftsperspektiven.
Während einer vorübergehenden Waffenruhe im November 2023 kehrten palästinensische Zivilisten in die Stadt Khuza’a zurück, um ihre durch israelische Bombardierungen zerstörten Häuser zu inspizieren.
Foto: UN Women / Samar Abu Elouf
Seit dem Zusammenbruch der Waffenruhe im März 2025 haben sich die Bedingungen im Gazastreifen weiter verschlechtert, verstärkt durch eine fast neunwöchige andauernde Blockade humanitärer Hilfe. Die gesamte Bevölkerung Gazas steht kurz davor, vollständig ohne Nahrungsmittel und lebensnotwendige Güter dazustehen – mit einem zunehmenden Risiko einer Hungersnot. Das bedeutet, dass jede Frau und jedes Mädchen (über eine Million) einem katastrophalen Ausmaß an Hunger ausgesetzt ist. Frauen und Mädchen sind gefangen, sehen sich Vertreibung, steigender Müttersterblichkeit und einem gravierenden Mangel an Schutz und Sicherheitsmechanismen gegenüber.
Trotz dieser dramatischen Umstände arbeitet UN Women weiterhin mit von Frauen geführten zivilgesellschaftlichen Organisationen im Gazastreifen zusammen, um grundlegende Dienstleistungen und Unterstützung für die betroffene Bevölkerung bereitzustellen. Doch das Ausmaß des Leids übersteigt die derzeit verfügbaren Kapazitäten und Ressourcen bei Weitem. Ohne einen sofortigen und umfassenden Zugang zu humanitärer Hilfe sowie zusätzliche Unterstützung und Finanzierung stehen unzählige Leben auf dem Spiel.
UN Women schließt sich dem UN-Generalsekretär an und bekräftigt die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand, der sofortigen Wiederherstellung eines uneingeschränkten humanitären Zugangs sowie der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln und willkürlich Inhaftierten.
*Im Februar 2025 berichtete die Fachzeitschrift The Lancet, dass die Todeszahlen im Gazastreifen vermutlich um etwa 41 Prozent zu niedrig angegeben wurden. Die Ergebnisse umfassen sowohl direkt gemeldete Todesfälle als auch sogenannte „überschüssige Todesfälle“ – Todesopfer, die aufgrund des Zusammenbruchs der Gesundheits- und Berichterstattungsinfrastruktur möglicherweise nicht dokumentiert wurden. UN Women hat diese Methodik zur Ermittlung ihrer Schätzungen verwendet.