Globale Führungspersönlichkeiten stellen die Stärkung von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter ins Zentrum des Multilateralismus – Eröffnung der Hochrangigen Woche der 80. UN-Generalversammlung

Regierungen verpflichten sich zu mehr als 212 Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen und Mädchen.

New York: Das Jahr 2025 markiert einen Wendepunkt für die Rechte von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter: Es sind 30 Jahre seit der Verabschiedung der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform, 15 Jahre seit der Gründung von UN Women und 80 Jahre seit der Gründung der Vereinten Nationen vergangen. Doch diese Meilensteine fallen in eine Zeit beispielloser Rückschritte – in der mühsam erkämpfte Fortschritte für Frauen und Mädchen zunehmend unter Druck geraten, mit schwerwiegenden Folgen für Leben, Rechte und Chancen.

Vor diesem historischen Hintergrund versammelten sich Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu Beginn der Hochrangigen Woche der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Hochrangigen Sitzung anlässlich des 30. Jahrestags der Vierten Weltfrauenkonferenz, um die Pekinger Erklärung als visionärste und wegweisendste globale Agenda für Geschlechtergerechtigkeit zu würdigen – und um ein gemeinsames Bekenntnis zu bekräftigen: Die Rechte von Frauen und Mädchen müssen eine einigende Kraft bleiben.

Die Weltgemeinschaft ging über bloße Worte hinaus: 109 nationale Regierungen mobilisierten 212 konkrete nationale Maßnahmen im Rahmen der Beijing+30-Aktionsagenda, das stärkste multilaterale Signal zugunsten von Frauen und Mädchen seit drei Jahrzehnten.

UN Women-Exekutivdirektorin Sima Bahous rief die Regierungen dazu auf, Haltung zu zeigen und die Gleichstellung der Geschlechter als verbindende Kraft zu stärken:

„Ihre heutigen Worte müssen sich morgen in Mut widerspiegeln – in den Gesetzen, die Sie verabschieden, in den Budgets, die Sie bereitstellen, und in den Veränderungen, die Sie gemeinsam mit und für Frauen gestalten. Diese Maßnahmen bilden eine Landkarte des Möglichen, und wir wissen, was möglich ist, wenn wir zusammenstehen. Denn Gleichstellung ist und bleibt eine einigende Kraft für die Welt.“

An der Veranstaltung nahmen 155 Sprecher*innen teil, darunter 15 Staatsoberhäupter und 10 Regierungschef*innenacht davon Frauen (Suriname, Schweiz, Namibia, Peru, Slowenien, Marshallinseln, Nordmazedonien und Barbados) – sowie 77 Minister*innen.
Auch Ihre Majestät Königin Rania Al Abdullah (Jordanien) und Ihre Majestät Königin Mathilde (Belgien) richteten Ansprachen an die Versammlung.

„Gleiche Rechte und Chancen für Frauen und Mädchen sind keine parteipolitischen Themen. Sie sind eine globale Notwendigkeit – und die Grundlage für Frieden, Wohlstand und Fortschritt. Die Vereinten Nationen stehen an ihrer Seite, und alle Führungspersönlichkeiten sollten dasselbe tun: laut ihre Stimme erheben und alles daransetzen, die Vision der Pekinger Erklärung zu verwirklichen“,
sagte UN-Generalsekretär António Guterres während der Veranstaltung.

Diese Sitzung markierte zugleich die erste große Initiative der neuen Präsidentin der Generalversammlung, S. E. Annalena Baerbock – der fünften Frau in diesem Amt seit Bestehen der Vereinten Nationen.

„Wir stehen auf den Schultern von Gigantinnen – von Frauen, die uns den Weg bereitet haben. Heute ehren wir den Mut jener, die für jede einzelne Formulierung in der Pekinger Erklärung gekämpft haben. Ihr Kampf hat sich gelohnt – doch 30 Jahre später bleibt die Revolution unvollendet“,
sagte Baerbock.

Die Veranstaltung folgt auf einen weiteren positiven Schritt für den Multilateralismus: die einstimmige Annahme der Resolution zur Stärkung der Kommission für die Rechtsstellung der Frau (CSW) – ein bedeutsames Vermächtnis von Beijing+30.

Die Redebeiträge aller globalen Führungspersönlichkeiten können hier und hier angesehen werden.