UN Trust Fund To End Violence Against Women

Am 25. Jänner 2021 hatten wir die tolle Gelegenheit, Adina Wolf, die als Resource Mobilization and Reporting Specialist beim UN Trust Fund to End Violence against Women (UN Trust Fund) tätig ist, bei unserem virtuellen Round Table zu begrüßen.

Der UN Trust Fund zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen wurde 1996 von der UN Generalversammlung mit der Resolution 50/166 ins Leben gerufen und wird von UN Women verwaltet. Der Fonds dient zur Finanzierung von Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und unterstützt zahlreiche Projekte weltweit. Förderungsempfänger können dabei sowohl zivilgesellschaftliche Gruppierungen, NGOs aber auch Regierungen sein. Ziel des UN Trust Funds ist es, Initiativen zu unterstützen, die ihr Hauptaugenmerk auf:

  • die Verhinderung von Gewalt an Frauen legen
  • den Zugang zu Opferbetreuungseinrichtungen erleichtern oder
  • die Implementierung politischer oder rechtlicher Maßnahmen forcieren

Die Funktionsweise des UN Trust Funds

Adina Wolf ist seit 7 Jahren für den UN Trust Fund in New York tätig und hat uns spannende Einblicke in die Funktionsweise des Fonds sowie ihre Erfahrungen gewährt.

Die Funktionsweise des UN Trust Funds stützt sich auf drei Säulen: Projekte werden finanziert, Erfahrungs- sowie Wissensaustausch ermöglicht und langfristige finanzielle Unterstützung durch Regierungen angestrebt. Der UN Trust Fund finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Spenden und ist auf die Zuwendungen jedes/r einzelnen angewiesen. Im Jahr 2020 konnte der UN Trust Fund 150 Projekte in 71 Ländern unterstützen. Insgesamt konnten seit der Gründung 572 Initiativen weltweit gefördert werden, wovon der Großteil der Projekte mit 29% in Afrika gelegen ist, gefolgt von Südamerika mit 25%. Über die letzten 4 Jahre gelang es so, 22 Millionen Menschen durch die geförderten Initiativen zu erreichen.

Herausforderungen während der Corona-Pandemie

Auch die Corona-Pandemie stellte die Arbeit des UN Trust Fund vor besondere Herausforderungen. So erzählt Adina Wolf, dass einige der Initiativen nicht mehr dieselbe Wirkung entfalten konnten und entsprechend neue Konzepte geschaffen werden mussten. In Costa Rica etwa wurde zunächst ein überraschender Rückgang der hilfesuchenden Frauen vermerkt, bis man erkannte, dass keineswegs das Gewaltaufkommen gesunken war, sondern sich schlicht die Möglichkeit, Hilfe zu suchen, viel schwieriger gestaltet. Die Corona-Maßnahmen und insbesondere die Ausgangsbeschränkungen führen zu einem dramatischen Anstieg häuslicher Gewalt und erschweren es Frauen zudem, Kontakt mit Hilfseinrichtungen aufzunehmen. Frauen befinden sich oft in der prekären Lage, mit den gewaltausübenden Personen auf engstem Raum zusammenzuleben und diesen Situationen mangels Ausweichmöglichkeiten nicht entkommen zu können. Besonders in dieser schweren Zeit, werden Initiativen zur Beendigung von Gewalt an Frauen und zum Schutz der Opfer mehr gebraucht denn je. Sowohl der Zugang zu den betroffenen Personen als auch die Unterstützungsmöglichkeiten der Initiativen sind momentan aber erheblich eingeschränkt. Insbesondere zivilgesellschaftliche Initiativen wurden durch die Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Der UN Trust Fund versucht daher verstärkt Unterstützung zu bieten und den Organisationen umfassend zur Seite zu stehen. So wird nicht nur umfangreiche Betreuung angeboten, sondern auch die finanzielle Förderung erweitert, um die benötigten Mittel für die Adaptierung bereitzustellen.

Adina Wolf hat uns spannende Einblicke in die inspirierenden Projekte gewährt und neben der Bewusstseinsschaffung für die schwierige Situation auch gezeigt, wie vielen Frauen und Mädchen Hoffnung geschenkt werden kann. Die Unterstützung des UN Trust Funds ist die Grundlage zahlreicher Initiativen weltweit und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Beendigung der Gewalt an Frauen.

 

Nähere Informationen finden Sie unter:

https://www.unwomen.org/en/trust-funds/un-trust-fund-to-end-violence-against-women

Evidence hub: External Evaluation library

Case Study: Women’s centres in Jordan support refugee and Jordanian women