Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt stehen jeden Tag auf der richtigen Seite der Geschichte. Sie erheben ihre Stimme, beziehen Stellung, mobilisieren und ergreifen große und kleine Aktionen, um die Rechte der Frauen voranzubringen. Das ist Generation Equality.

Bogolo Joy Kenewendo, 33, ist eine afrikanische Wirtschaftswissenschaftlerin und Führungskraft. Foto mit Genehmigung von Bogolo Kenewendo

Ich bin Generation Equality weil …

 

“Wir alle verdienen gleiche Chancen. Chancengerechtigkeit schafft bessere Lebensbedingungen und eröffnet eine Welt der Möglichkeiten für alle.

Ich finde es problematisch, dass wir uns auch im Jahr 2021 immer noch rechtfertigen müssen, warum Frauen Führungskräfte sein können und sollen. Wir müssen einen steilen Berg erklimmen, nur um einen Sitz am Tisch zu haben, um Handlungsmacht zu haben und um an der wirtschaftlichen Entwicklung teilzuhaben und dazu beizutragen.

Seit der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform von 1995 ist viel Arbeit geleistet worden. Warum sollte ich mich jetzt, 26 Jahre später, immer noch für meine Führungsposition rechtfertigen müssen?

Ich weiß, dass wir weiterhin über die Beteiligung von Frauen in Führungspositionen sprechen müssen, aber ich möchte, dass wir auch wirklich anfangen, [den Status quo] in Frage zu stellen.

Bogolo Joy Kenewendo

Ökonomin, Gender- und Jugendaktivistin

Die Multidimensionalität der Armut bekämpfen

Ich versuche leidenschaftlich, herauszufinden, wie man Armut und Ungleichheit reduzieren kann. Ich denke, das liegt daran, dass ich aus einer der ärmsten Gegenden in Botswana komme. Armut ist eines der dringendsten Probleme unserer Zeit. Sie zieht sich durch alle Bereiche, einschließlich des Klimawandels, der Gleichberechtigung der Geschlechter und der digitalen Kluft – den Besitzenden und den Habenichtsen in der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Wir müssen diese digitale Kluft schließen, um sicherzustellen, dass die Ärmeren nicht noch ärmer werden und weiter von der Mainstream-Wirtschaft entfremdet werden. Bei COVID-19 zum Beispiel können Kinder mit Zugang zu Computern weiter lernen und Fortschritte machen. Diejenigen ohne, können das nicht. Wie können wir diese digitale Kluft schließen, um sicherzustellen, dass alle Kinder ähnliche Chancen im Leben haben?

COVID-19 hat den Schleier über Entwicklungsherausforderungen gelüftet, die so lange unter den Teppich gekehrt worden waren, und uns gezeigt, dass gefährdete Gruppen viel verletzlicher sind, als wir dachten oder als wir sie dargestellt hatten. Die Afrikanische Entwicklungsbank sagte, dass etwa 30 Millionen Afrikaner und Afrikanerinnen im Jahr 2020 als Folge der Pandemie in die extreme Armut zurückgedrängt wurden. Das bedeutet, dass sie diese nie verlassen haben. Das Ziel sollte nicht sein, dass die Menschen von der Armutsgrenze wegkommen und verwundbar bleiben, sondern dass sie noch viel weiter gehen.

COVID-19 stellt eine Chance für die Welt dar; wie wir vorankommen, wird die Länge und Tiefe der Auswirkungen der Wirtschaftskrise bestimmen.

Bogolo Joy Kenewendo

Ökonomin, Gender- und Jugendaktivistin

Drei Dinge, die Sie tun können, um Teil der Generation Equality zu werden:

  • Erkennen Sie, dass jeder für den Aufbau einer besseren Welt verantwortlich ist, und beginnen Sie in Ihrer eigenen Ecke.
  • Füttern Sie Ihre Leidenschaft. Legen Sie los und die Welt wird aufholen, das tut sie immer.
  • Finden Sie einen Mentor.

“Building a better world is everyone’s responsibility.”

Fördere andere, um dich selbst zu fördern

Wir haben 2011 den Molaya Kgosi Trust gegründet, um jungen Mädchen in ländlichen Gebieten die Möglichkeit zu geben, als Mentorinnen zu arbeiten.

Angesichts der negativen Auswirkungen von COVID-19 auf unseren Tourismussektor, einem der größten Arbeitgeber in Botswana, haben wir kürzlich eine Patenschaft für 25 Schülerinnen im Norden des Landes übernommen, wo der Tourismus das Hauptstandbein ist und die Eltern in Not sind. Wir wollen sicherstellen, dass sie das Nötigste haben, ihnen helfen, die Oberstufe zu absolvieren und sie auf die Universität gehen zu sehen. Einige von ihnen werden die ersten sein, die in ihren Familien auf die Universität gehen. Das würde eine ganz neue Welt eröffnen, nicht nur für sie, sondern auch für ihre Familien und Gemeinden.

Der Aufbau einer besseren Welt liegt in der Verantwortung aller. Gleichberechtigung nimmt niemandem etwas weg. Ich ermutige alle, Verbündete zu sein und damit aufzuhören, Fragen zu stellen, die [veraltete] negative Stereotypen über die Rechte der Frauen widerspiegeln. Was wir sagen, bestimmt, was um uns herum passiert.

Jede und jeder sollte ein:e Frauenrechtsaktivist:in oder ein:e Verbündete sein, denn, so klischeehaft es auch klingen mag, wenn eine Frau gestärkt ist, stärkt sie die ganze Gesellschaft und Gemeinschaft. Wäre es nicht schön, wenn wir alle emporgehoben werden?”

Bogolo Joy Kenewendo

Ökonomin, Gender- und Jugendaktivistin

Generation Equality Forum

Über Bogolo Joy Kenewendo

Bogolo Joy Kenewendo, 33, ist eine afrikanische Ökonomin, Non-Resident Fellow am Center for Global Development, Geschäftsführerin von Kenewendo Advisory, Mitbegründerin und Vorsitzende des Molaya Kgosi Trust und ehemalige Ministerin für Investitionen, Handel und Industrie in Botswana. Außerdem ist sie Mitglied des G7 Gender Equality Advisory Council und des High-Level Panel on Digital Cooperation des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.

© Grafik von UN Women

Weitere Artikel zu "Ich bin Generation Equality" finden Sie hier