Vom 6. bis 17. März 2023 fand die 67. Tagung der Frauenstatuskommission (Commission on the Status of Women, „CSW“) der Vereinten Nationen statt. 1946 gegründet, ist die CSW das globale, politische und intergouvernementale Hauptforum, das ausschließlich der Geschlechtergleichstellung und der Förderung von Frauen und Mädchen gewidmet ist. Die Hauptaufgabe ist das Erarbeiten von Empfehlungen und Berichten mit dem Ziel, die Rechtsstellung der Frauen und Mädchen im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich zu verbessern. Als diesjähriges Schwerpunktthema widmete sich die CSW der Geschlechtergleichstellung im Kontext des technologischen Wandels und Innovation sowie der Bildung im digitalen Zeitalter zur Stärkung von Frauen und Mädchen.

Frau Bundesministerin Dr.in Susanne Raab vertrat Österreich bei der diesjährigen CSW und setzte sich insbesondere dafür ein, den Zugang von Mädchen und Frauen zu bisher männerdominierten Branchen zu stärken sowie Maßnahmen gegen Cybergewalt zu forcieren.

 

UNW Round Table Susanne Raab

Bundesministerin Susanne Raab beim UN Women Austria Round Table

 

Im Rahmen unseres Round Tables hat Frau Bundesministerin Dr.in Susanne Raab spannende Einblicke in die Inhalte der diesjährigen CSW gewährt und die Rolle Österreichs als Mitglied der Frauenstatuskommission von 2021 bis 2025 beleuchtet. In ihrer Rede bei der Generaldebatte thematisierte sie unter anderem den Zugang von Frauen und Mädchen zu digitalen Inhalten. In Österreich setzt sich etwa der Fond der Republik Österreich „Let’s Empower Austria“ (kurz „LEA“) dafür ein, die Gleichstellung von Frauen und Mädchen zu fördern, insbesondere um Geschlechterstereotype aufzubrechen und Frauen für (noch) männerdominierte Berufsbranchen zu begeistern. Eine weitere Initiative setzt Österreich mit dem Programm „Frauen in die Technik“ (FiT), bei der insbesondere Role Models für einen Berufsweg in der Technik begeistern sollen. Ein gleichgestellter Zugang zu diesen zukunftsweisenden Bereichen ist essentiell, um Diskriminierungen vorzubeugen und den digitalen Gap bei Daten, Algorithmen oder Gendermedizin zu schließen. Trotz der vielseitigen Initiativen muss man in der digitalen Entwicklung noch sensitiver werden. Seit diesem Schuljahr ist daher in Österreich eine digitale Grundbildung bzw. ein digitales Pflichtfach vorgesehen, damit die Sensibilisierung für eine digitale Welt schon im frühen Alter beginnt.

Neben den Chancen, die sich aus der Digitalisierung eröffnen, wurde aber auch über die Gefahren (zB. Cyberhate) debattiert, die sich insbesondere für Frauen und Mädchen ergeben. So ist etwa ein verstärkter Einsatz gegen Hass im Netz erforderlich, um klar aufzuzeigen, dass es sich nicht um einen rechtsfreien Raum handelt. Im Rahmen der CSW wurde auch über die besorgniserregende Situation im Iran gesprochen, wo zur Überwachung des Kopftuchgebots eine flächendeckende Videoüberwachung von Frauen beabsichtigt ist.

Die CSW bot auch die Möglichkeit, sich mit Frauenministerinnen aus aller Welt zu vernetzen, austauschen und Inspiration zu sammeln. Die neuen Technologien bieten ein großes Potential in der Förderung von Frauen und Mädchen, das vermehrt genützt werden soll. So vereinfachte es etwa vielen Frauen aus der Ukraine, die deutsche Sprache über diverse online Formate zu lernen. Auch das hybride Arbeiten wird als Chance für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesehen. Und nicht zuletzt wird es durch die digitalen anonymen Beratungsangebote möglich, mehr Frauen und Mädchen zur Seite zu stehen.

Resümierend steht fest: Es braucht mehr Frauen in digitalen Berufen, um die weibliche Perspektive in der digitalen Entwicklung und Umsetzung einzubeziehen. Der digitale Zugang soll allen Frauen und Mädchen ermöglicht werden – dafür setzen wir uns ein!

 

 

Unterstützen Sie uns dabei, den internationalen Tech Gap zu verkleinern und spenden Sie für die African Girls Can Code Initiative!