Am 10. Dezember vor 72 Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. Jährlich setzen wir ein Zeichen für die Menschrechte und erinnern an unsere gemeinsame Verantwortung zur Sicherung dieser. Gleichzeitig markiert der 10. Dezember den Tag, an dem die 16-tägige „Orange the World“-Kampagne zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen endet.

Lesen sie hierzu das gemeinsame Statement von Georges Rebelo Pinto Chikoti, Generalsekretär der Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten (OACPS) und Phumzile Mlambo-Ngcuka, UN-Women Exekutivdirektorin, zur UNiTE-Kampagne zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen:

„Gewalt gegen Frauen ist eine Verletzung der Menschenrechte und ein Hindernis für die Verwirklichung der Geschlechtergleichstellung. Die Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten (OACPS) unterstützt UN-Women im kollektiven und entschlossenen Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter und gegen die Pandemie der Gewalt gegen Frauen und der Verweigerung ihrer Rechte.

Die COVID-19-Pandemie hat das bestehende hohe Niveau aller Formen von Gewalt gegen Frauen noch verschärft. Als sich die Welt in die Zuflucht ihrer Häuser zurückzog, war dies für viele Frauen kein sicherer Hafen. Berichte aus aller Welt haben eine alarmierende Zunahme häuslicher Gewalt gezeigt, was diese eindeutig zu einer Schattenpandemie macht, die ein konzertiertes Handeln der Staats- und Regierungschefs der Welt erfordert, dass ebenso intensiv ist wie unsere Reaktion auf das Virus.

Das Coronavirus verändert unsere Welt und vertieft die Ungleichheiten in unseren Gesellschaften, insbesondere Frauen, die schneller ihre Arbeitsplätze verlieren und schneller ärmer werden. Gemeinsam müssen wir koordinierte Anworten und inklusive Maßnahmen gewährleisten, um Volkswirtschaften und Gesellschaften aufzubauen, die für alle – einschließlich unserer Frauen und Mädchen – gesund, gerecht, sicher, sauber und widerstandsfähig sind.

Die UNiTE-Kampagne zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen «Orange the World: Funding, Responding, Prevention, Collect!», markiert 16 Tage Aktivismus gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Die Kampagne beginnt am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, und endet am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Dies unterstreicht die Dringlichkeit der Beendigung der Gewalt, damit Frauen ihre vollen Rechte wahrnehmen können.

Auf dem neunten Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der OACPS im Jahr 2019 bekräftigte die OACPS ihre Verpflichtung, «die Geschlechterperspektive in ihre Sicherheitspolitik einzubeziehen und die Rechtsgrundlage für die Verringerung der Straflosigkeit bei geschlechtsbezogener Gewalt zu schaffen, einschließlich der sinnvollen Beteiligung und Mitwirkung von Frauen an der Formulierung dieser Politik, insbesondere in Zeiten von Konflikten und politischer Instabilität. »

Während wir den 25. Jahrestag der Verabschiedung der historischen Resolution und Aktionsplattform von Peking begehen, erkennen wir an, dass wir uns auch weiterhin für integrative, egalitäre Gesellschaften einsetzen müssen, die Frauen als sine qua non für eine nachhaltige Entwicklung stärken, und dass es von entscheidender Bedeutung ist, die gegenwärtigen Unzulänglichkeiten im Bereich Justiz und Sicherheit zu beseitigen, die Frauen in Not im Stich lassen.

Wir erkennen die Maßnahmen von UN-Women zur Verwirklichung der Rechte von Frauen für eine gleichberechtigte Zukunft, insbesondere die Multi-Stakeholder- und Generationenplattformen der Generation Equality, der Aktionskoalition gegen geschlechtsspezifische Gewalt und ihrer Kampagne «Generation Equality: Realisierung der Frauenrechte für eine gleichberechtigte Zukunft», die Forderung stellt wie: gleiche Bezahlung, die gleichberechtigte Teilung von unbezahlter Pflege und Hausarbeit, die Beendigung sexueller Belästigung von Frauen und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, eine Gesundheitsversorgung, die auf ihre Bedürfnisse eingeht und die gleichberechtigte Teilhabe am politischen Leben und an Entscheidungsprozessen in allen Lebensbereichen.

Wir verstehen, dass es notwendig ist, auf anderen hochrelevanten, laufenden Prozessen aufzubauen, um in diesen Bereichen spürbare Fortschritte zu erreichen. Wir fordern daher unsere Mitgliedstaaten und Partner auf, dafür zu sorgen, dass Strategien durchgesetzt und umgesetzt werden, die nicht nur der Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Einklang mit dem Ziel 5 der nachhaltigen Entwicklung ein Ende setzen, sondern sich auch auf den Aufbau von Gesellschaften konzentrieren, in denen Frauen uneingeschränkt mitgestalten können und ihre Beiträge gleichberechtigt anerkannt werden. Darüber hinaus drängen wir auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen unseren Entwicklungspartnern und eine stärkere Beteiligung an den beiden von UN-Women angeführten Initiativen zur Gleichstellung der Generationen und zur Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt.“